Stärkung der Heimdialyse: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie legt 10-Punkte-Plan vor

Neben der meist dreimal in der Woche erforderlichen Dialyse in einem Zentrum ist die Dialyse auch zu Hause möglich. Zum Einsatz kommen dabei die Peritonealdialyse über das körpereigene Bauchfell - oder die Heimhämodialyse. Allerdings sind beide Behandlungsarten in Deutschland im internationalen Vergleich unterrepräsentiert, obwohl die Heimdialyseverfahren die bestmögliche Lebensqualität bei gleichwertiger Qualität der Behandlung ermöglichen.

„Nur etwas über sechs Prozent der Betroffenen werden derzeit mit Heimdialyseverfahren behandelt, im KfH liegt der Anteil immerhin bei zehn Prozent“, berichtete Dr. Benno Kitsche, Beauftragter des KfH-Vorstandsvorsitzenden zur Weiterentwicklung und Förderung der Heimdialyse. Kitsche ist sich sicher: „Die Heimdialyse ist keine Nische und wird deutlich an Bedeutung gewinnen.“ Auf die geringe Verbreitung hatte im Herbst 2021 die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) mit einem 10-Punkte-Plan zur Stärkung der Heimdialyse reagiert. DGfN-Präsident Prof. Dr. Hermann Pavenstädt (Münster) kündigte beim KfH-Heimdialysekongress eine Informationskampagne an, um die Patientinnen und Patienten in einfacher Sprache und standardisiert über sämtliche Nierenersatzverfahren aufzuklären. Weitere Punkte des Plans sind beispielsweise die Durchführung aller Dialyseverfahren während der fachärztlichen Aus- und Weiterbildung und die Einführung eines Dialyseregisters zur Erfassung der Behandlungsgüte. Pavenstädt sagte: „Der 10-Punkte-Plan ist wohlüberlegt, aber wichtig ist der Wille zur Veränderung.“ Die Nephrologinnen und Nephrologen sollten ihren Patientinnen und Patienten die Heimdialyse als erste Alternative anbieten.

KfH-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. med. Dieter Bach möchte „die Heimdialyse rekultivieren und nach vorne entwickeln“. Um ihren Anteil sukzessive zu steigern, benötige man „die Haltung, die ökonomischen Randbedingungen und neue technische Optionen“. Bach ist überzeugt: „Die Heimdialyse gibt uns die Chance zu variieren, zu individualisieren, und die Patientinnen und Patienten fordern dies mit Recht ein.“ Er erinnerte auch an den ökologischen Fußabdruck der Dialyse. Man müsse sich Gedanken über weniger CO2-Emissionen, einen geringeren Wasserverbrauch und einen geringeren Transportaufwand zu den Zentren machen. „Alles Argumente für die Heimdialyse“, so Bach.

Pressemitteilung der DGfN zur Stärkung der Heimdialyse und Nierentransplantation:
https://www.dgfn.eu/pressemeldung/staerkung-der-heimdialyse-dgfn-legt-10-punkte-plan-vor.html

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